Erfahrungen in Bari 2025


Von Mira Ivanova

Unter dem teils regnerischen, aber meistens sonnigen Himmel Baris haben sich Schüler und Schülerinnen aus der ganzen Welt zusammengefunden, um die IPO gemeinsam auszutragen. Ich durfte eine von ihnen sein und bin seitdem auf der Suche nach den richtigen Worten, um die Fülle an Eindrücken zu beschreiben, die ich dort sammeln konnte.

Conviviality, das Leitthema der diesjährigen IPO, hat sich bereits im regen Austausch aller Teilnehmer und Teilnehmerinnen manifestiert. Jegliche Landes- und Kulturgrenzen verschwammen vor meinen Augen, wenn ich mich in Gesprächen, Diskussionen und manchmal hitzigen Debatten mit ihnen wiederfand. Hannah Arendt hätte wohl nicht nur über die zahlreichen Essays gestaunt, die zu ihrem Zitat entstanden sind, sondern auch über unsere vitae activae, die wir im gemeinsamen Diskurs auslebten. Die IPO hat meine Überzeugung - die bis dahin nur im Theoretischen begründet war - gefestigt, dass die Philosophie eben nicht nur kontemplativ und isoliert gelebt werden sollte, sondern dass sie Teil des Lebens ist und sich erst im gemeinsamen Austausch in ihrer Vielschichtigkeit entfalten kann.

Doch die Tage verflogen dadurch umso schneller. Die Preisverleihung war ausgelassen, die Freude über die Medaillen und Honorary Mentions groß, doch die Abschiedsstimmung hing in der Luft. Letzte Geschenke und Kontakte wurden ausgetauscht und über die nächsten 24 Stunden verteilte sich unsere (gar nicht so kleine) philosophische Gemeinschaft wieder über den ganzen Globus.

Wenn ich jetzt gefragt werde, wie die Zeit in Bari für mich war, bleibt mir nichts anderes übrig, als mit Floskeln zu antworten, weil ich weiß, dass jeder genuine Versuch sich in sich selbst verlaufen würde. So frustrierend diese Unbeschreibbarkeit auch sein mag, sie vertieft meine Dankbarkeit für diese Erfahrung, die sich mit Worten nur erahnen lässt.

Wien, im Mai 2025