Elisa Bégin – Philosophicum Lech 2025


Ein Bericht über das 28. Philosophicum in Lech zum Thema „Abenteuer. Lob der Unverfügbarkeit“.  (23. - 28. September 2025 in Lech am Arlberg)

Nachdem es Mira und Leonhard leider nicht möglich war, am diesjährigen Philosophicum teilzunehmen, nützte ich die einmalige Gelegenheit, sie zu vertreten, und durfte somit als eine von 20 Stipendiat:innen nach Lech reisen. 

Zwar wäre es wohl sehr strittig, das Philosophicum an sich gemäß dem Thema als „Abenteuer“ zu bezeichnen, doch wies es, zumindest für mich, einige Komponenten eines solchen auf. Die Anreise gehörte dabei zum Glück nicht dazu, durch meine Vorarlberger Herkunft und Nähe zu Lech wurde es mir im Gegensatz zu manch anderen StipendiatInnen vergönnt, einer 4-Stündigen Verspätung der Deutschen Bahn zu entgehen. Auch das Konzept des Philosophicums war für mich nicht gänzlich neu, so hatte ich vor zwei Jahren bereits einmal die Möglichkeit gehabt, einigen Vorträgen dieser Veranstaltung zu lauschen. 

Doch was sich für mich als unglaublich lehrreich und spannend herausstellte, waren die vielen Gespräche und Diskussionen, die ich mit den StudentInnen führte. Mitunter auch, da ich mit 17 Jahren natürlich die Jüngste in unserer Gruppe war, und somit rein mathematisch gesehen gerade einmal halb so viel Lebenserfahrung wie der ein oder andere Stipendiat akkumuliert habe. Persönlich störte mich das überhaupt nicht, ganz im Gegenteil! (Ich kann natürlich nur hoffen, dass es den anderen dabei ähnlich ging …)

Neben den mannigfaltigen Vorträgen, die nebst der philosophischen Perspektive auf die Themen „Abenteuer“ und „Unverfügbarkeit“ auch Erfahrungsberichte aus Bereichen wie Polarforschung, Bergsteigen oder Astronautik inkludierten, wurde uns ein umfassendes Rahmenprogramm geboten. Dazu gehörten eine Kunstausstellung samt Diskussion im Kunsthaus Bregenz, eine Führung des „Skyspace Lech“, sowie zwei Privatissima, exklusiv für die StipendiatInnen. 

Besonders letztere erwiesen sich für mich als eine ganz besondere Erfahrung. Denn wann ist es einem schon möglich, Persönlichkeiten wie Carmen Possnig oder Christoph Ransmayr in einer ungezwungenen, möglichst hemmungslosen Atmosphäre Fragen zu stellen?

Wobei, ein Ort fiele mir da doch noch ein: die Philosophenbar. Auch sie darf in einem solchen Bericht sicherlich nicht unerwähnt bleiben. Der Gesprächsbedarf bezüglich der diskussionswürdigen Themen, welche die Vorträge oftmals aufwarfen, wurde spätestens dort wieder aufgegriffen. Mitunter wurde diesem sogar zusammen mit dem ein oder anderen Vortragenden nachgegangen. Nicht selten wurde jedenfalls bis in den Morgen hinein philosophiert, um nur am Rande auf die Unverfügbarkeit des Schlafes zu alludieren.

Insgesamt bin ich nun unglaublich dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte! So kehrte ich also nicht nur mit einem schönen Gefühl zurück, sondern auch mit neuen Freundschaften und natürlich mit Fragen, über die ich mir weiterhin den Kopf zerbrechen darf. :)

Elisa Bégin, 2.10.2025
Bregenz

Informationen: www.philosophicum.com/symposium-2025/rueckblick-2025