Wie schreibe ich …

… einen guten philosophischen Essay. Eine Einführung von Jonas Pfister, Oktober 2006.

Konzipieren: Einleitung, Hauptteil, Schluss

Einleitung

  • Was ist die Frage, die ich beantworten will?
  • Weshalb ist diese Frage wichtig?
  • Was will ich zeigen?
  • Wie werde ich dabei vorgehen?

Hauptteil

  • Was ist mein Argument für das, was ich zeigen will?
  • Weshalb sind die Prämissen in diesem Argument wahr?
  • Was kann man gegen das Argument einwenden?
  • Weshalb sind diese Einwände nicht stichhaltig?

Schluss

  • Was habe ich gezeigt?
  • Was ist (noch) nicht gezeigt?

Komponieren: Klar und überzeugend!

Klar!

  • Begriffe, die unklar sind oder deren Verständnis nicht vorausgesetzt werden kann, vermeiden oder sofort erläutern! („Jemand handelt freiwillig, wenn...“)
  • Mit Beispielen arbeiten! („Ein Beispiel für eine freie Handlung ist...“)
  • Metaphern und Substantivierungen vermeiden! (Nicht: „Die Freiheit blüht auf.“)
  • Anführungszeichen nur brauchen, um über ein Wort zu reden oder um zu zitieren!
  • Nur dann zitieren, wenn es unumgänglich ist!

Überzeugend!

  • Alle Thesen mit guten Argumenten begründen! („Der Mensch ist frei, weil...“)
  • Die Argumentation strukturiert, zusammenhängend und widerspruchsfrei gestalten!
  • Autoritätsargumente vermeiden! (Nicht: „Wie Aristoteles bereits sagte...“)
  • Glaubwürdigkeitsappelle vermeiden! (Nicht: „Für mich...“, „Es ist klar, dass...“, „Jeder wird zugeben, dass...“)

Korrigieren

Den geschriebenen Essay lesen und wenn nötig korrigieren und verbessern.