IPO 2022

Ein Bericht von Moritz Mattersberger

Erst im Nachhinein wird mir mein unfassbares Glück, die Chance zur Teilnahme an der IPO erhalten zu haben, bewusst. Österreich international vertreten zu dürfen ist zweifelsfrei die größte Ehre, die mir jemals zuteil wurde. Umso mehr ist mir meine vorläufige Motivation, lediglich meinen mageren Lebenslauf zu befüllen, nun ein Dorn im Auge. Es scheint jedoch in der Natur des Menschen zu liegen, die wahre Bedeutung bestimmter Geschehnisse erst in der Retrospektive zu erkennen.

So blicke ich vor Allem mit Dankbarkeit auf meine Zeit in Salzburg und Lissabon zurück. Dankbarkeit an die Lehrkräfte und das IPO-Komitee, welche mich auf meinem Weg unterstützten und motivierten, als auch Dankbarkeit für die Möglichkeit, die IPO nicht nur durch eine Video-Konferenz zu erleben, wie es die zwei vorherigen Jahre der Fall war.

Trotz fruchtloser Teilnahme liegt mir der Unmut fern. Den tatsächlichen Wert dieses Bewerbs sehe ich nämlich nicht nur im Sieg, sondern in den Erfahrungen, welche ich während der IPO machen durfte. Die höchst interessanten Vorlesungen international anerkannter Philosophen, das Kennenlernen unfassbar intelligenter und engagierter Mitstreiter, pittoreske Szenerien der Städte Lissabon und Almada, sowie lange Nächte, welche sich im gleichen Maße durch philosophische Diskussionen wie durch trunkenen Leichtsinn auszeichneten, haben die Philosophieolympiade, wie auch mich, geprägt.

Wolfsberg, im Juli 2022