Landeswettbewerb Philolympics OÖ


Preisverleihung am 29.2.2024

„Die künstliche Intelligenz ist der Anti-Sokrates. Die treibende Kraft der Wahrheitssuche ist der Maschine so fremd wie das Finden einer eigenen Stimme.“ Dieses Zitat aus dem Philosophie-Magazin war eines der vier zur Wahl stehenden Themen des Landeswettbewerbs der Philosophie-Olympiade 2024. Die eigene Stimme war beim heurigen Wettbewerb so wichtig wie noch nie zuvor. Auch heuer waren Schüler*innen aus den Maturaklassen dazu aufgefordert, ein Ticket für das Bundesfinale zu lösen, indem sie einen der vier besten Essays im Bundesland zu einem philosophischen Thema verfassen. Dabei sind stringente Argumentationen und sprachliche Finesse verlangt – vor allem aber Originalität und Eigenständigkeit. Keine aalglatten, perfekten Texte, wie sie ChatGPT innerhalb von Sekunden generiert, sondern Essays – „Versuche“, mit menschlichen, allzu menschlichen Ideen und Beispielen.

Doch ist ein solcher philosophischer Schreibwettbewerb angesichts der drohenden Konkurrenz durch ChatGPT nicht bereits obsolet geworden? Und welche Rolle könnte die künstliche Intelligenz bei der Philosophie-Olympiade gespielt haben? Fragen wie diese wurden bei der Preisverleihung thematisiert und mit den Schüler*innen diskutiert. Roland Luft ließ in seinem Vortrag über Wirklichkeitskonstruktion durch Medien nicht nur Marshall McLuhan und Günther Anders zu Wort kommen, sondern auch die Essayist*innen selbst mit den besten Zitaten aus den eingereichten Texten.

Auch der Siegeressay, hervorragend vorgelesen von Nadja Brandstetter (Gymnasium Ried), befasste sich mit dem KI-Thema. Die Verfasserin analysiert in ihrem Text den Unterschied zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz und kommt zur Conclusio, dass wir Menschen letztendlich der KI überlegen sind, da wir über Emotionen und die Kraft des kritischen Denkens verfügen.

Die weiteren Finalistinnen, die neben Nadja Brandstetter Oberösterreich beim Bundeswettbewerb vertreten werden, sind Franziska Springer (BORG Ried) sowie Katherina Strutzenberger und Viktoria Sergl (beide BRG/BORG Kirchdorf). Herzliche Gratulation!

Die Preisverleihung fand im #glaubandich-Raum der Sparkasse OÖ in der Linzerie statt. Die Buchpreise für die vier Finalistinnen steuerte auch heuer wieder Thalia bei, die Verfasserin des Siegeressays wurde in den OÖN als „Oberösterreicherin des Tages“ gewürdigt.

Besonderer Dank gilt unseren Sponsoren (Sparkasse OÖ und Buchhandlung Thalia) sowie den Mitgliedern der Jury für das Lesen, Diskutieren und Beurteilen aller eingereichten Essays.

Die Philosophie-Olympiade ist sicher nicht obsolet geworden, sondern wichtiger als je zuvor.

Linz, am 26.3.2024


Martina Mimra
Landeskoordinatorin Philolympics OÖ