Die Themen für den Bundeswettbewerb 2014

Zu einem der vier Zitate war ein Essay zu schreiben:

1.
Was die Bürger von der demokratischen Ordnung zu erwarten haben, ist nicht das Geschenk der eigenen Freiheit - das kann kein politisches Regime, diese Aufgabe müssen sie selber anpacken -, sondern nur eine Einrichtung des gemeinsamen Lebens, die für jeden Einzelnen die möglichst günstigsten Bedingungen für seine Suche nach Freiheit schafft.

Jeanne Hersch: Erlebte Zeit: Menschsein im Hier und Jetzt. Vorträge - Gespräche - Abhandlungen, Neue Zürcher Zeitung, NZZ Libro, 2010

2.
Das schauerlichste aller Übel, der Tod, hat also keine Bedeutung für uns; denn solange wir da sind, ist der Tod nicht da, wenn aber der Tod da ist, dann sind wir nicht da.

Epikur. Zitiert nach: Wege zum Glück. Herausgegeben und übersetzt von Rainer Nickel. Düsseldorf/Zürich 2005, S. 117

3.
Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.

Ludwig Wittgenstein: Tractatus logico-philosophicus, 5.6

4.
Die digitale Kommunikation lässt die Gemeinschaft, das Wir, […] stark erodieren. Sie zerstört den öffentlichen Raum und verschärft die Vereinzelung des Menschen. Nicht die „Nächstenliebe“, sondern der Narzissmus beherrscht die digitale Kommunikation. Die digitale Technik ist keine „Technik der Nächstenliebe“. Sie erweist sich vielmehr als eine narzisstische Ego-Maschine.

Byung-Chul Han: Im Schwarm. Ansichten des Digitalen. Matthes & Seitz, Berlin 2013, S. 65

Die Themen für den Landeswettbewerb 2013/14

Download der vier Themen (PDF)

Zu einem der vier Zitate ist ein Essay zu schreiben:

1.
Die wachsende Ungleichheit bei wachsendem Wohlstand beschäftigt alle, ob in Lateinamerika, Europa oder Asien. Die Frage, was Gerechtigkeit sei, ist vielleicht die wichtigste, die zurzeit überall gestellt wird.
Ein Gespräch mit Michael Sandel: Die Zeit, Sonderbeilage Philosophie, Nr. 25, Juni 2013

2.
Der Philosoph ist ein potenzieller Störenfried. Nur selten wird ihm Gehör geschenkt, meist wird er ignoriert oder an den Rand gedrängt. Wer hat heute noch den Mut, sich in seinem gewohnten Denken stören zu lassen? Wer wagt es noch Mensch zu sein?
Die Zeit: Leserartikel. Warum ist Philosophieren so out? November 2012

3.
Ein freier Mensch muss es ertragen können, dass seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muss sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Ludwig von Mises: Liberalismus, Teil I, Kapitel 11

4.
Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin weder von der Macht der anderen noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen.
Theodor W. Adorno, Minima Moralia, Erster Teil 1944

Die Themen für den Landeswettbewerb NÖ und Vorarlberg

Die Bundesländer Niederösterreich und Vorarlberg haben sich im Schuljahr 2013/14 entschlossen, alle SchülerInnen die Essays zum selben Zeitpunkt im Rahmen einer Veranstaltung schreiben zu lassen und dafür eigene Themen gewählt.

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