Bericht über das Philosophicum Lech 2021


Nachdem das letztjährige Philosophicum Lech aufgrund der Corona-Pandemie leider abgesagt werden musste, konnte das Symposium zum Thema „Als ob – die Kraft der Fiktion“ dieses Jahr unter angepassten Bedingungen nachgeholt werden.

5 Tage lang stand die Fiktion im Zentrum der Veranstaltung, die nun schon zum 24. Mal in Lech am Arlberg stattfand. Dabei verdankt es sich gerade auch der Vielseitigkeit des Begriffs des Als-ob, dass die Vorträge von verschiedensten Perspektiven und Ansätzen geprägt waren: Von der Religionswissenschaft über die Erzähltheorie, die Astrophysik, Phänomenologie und Ontologie bis hin zur Politiktheorie und Anthropologie wurde das Fiktionale mal als Abbild der Wirklichkeit von unklarem ontologischem Status, gesellschaftliche Utopie, lebensnotwendige Illusion oder schlicht als Täuschung behandelt. In den auf die Vorträge folgenden Diskussionen mit den Referenten zeigte sich aber ebenso die Zusammengehörigkeit aller dieser analogen Verwendungsweisen des Begriffes „Fiktion“, sodass die Thematik umfassend und breit beleuchtet werden konnte.

Als Teil der Stipendiaten-Gruppe war es mir zudem möglich, sowohl die inhaltlichen als auch diejenigen Vorteile des Philosophicums zu nutzen, die der Veranstaltungsort und der Kontakt mit anderen Teilnehmern boten: So gab es gemeinsame Wanderungen, Spaziergänge und Abendessen, an denen großteils auch mehr disputiert und theoretisiert wurde als auf dem Podium. All dies gestaltete den Aufenthalt in Lech besonders informativ und unvergesslich.

Paul Gruber, 4. Oktober 2021

www.philosophicum.com